Amateurfunk-Fuchsjagd  
                      Laufen, Orientieren, Peilen
In früheren Zeiten nannte man Amateurfunkpeiler einmal "Fuchsjäger". Das führt aber völlig auf den Holzweg, denn das so angesprochene hat nichts mit der Jagd zu tun. Beim Amateurfunkpeilen sucht man mit leichten, tragbaren Empfängern einige Minisender, die in bewaldetem Gelände ausgelegt sind. Man kann solche Peilveranstaltungen gemütlich angehen, aber auch intensiv als Leistungssport betreiben.
Amateurfunkpeiler zeichnet eine Kombination aus technischem Verständnis, Orientierungssinn und Ausdauer aus. Schnell entwickelt man dabei ein Gespür für die Ausbreitung von Funkwellen. So kann man mit Hilfe eines Peilempfängers die unsichtbaren Wellen auffangen und erst die Richtung peilen, aus der man den im Gelände versteckten Minisender hört, und sich schließlich bis zum Versteck heranpirschen.

Wer den Peilempfänger geschickt hand zu haben weiß, der kann den schnellsten Weg vom Start über die anzulaufenden Minisender bis zum Ziel benutzen. Schließlich ist es nicht Sinn der Sache, die Waldstücke zu zertrampeln, die häufig als Austragungsort genutzt werden. Als dritte Komponente kommt nun noch das läuferische Können und die Ausdauer zum Zuge, durch die die Wege zwischen den Senderstandorten so schnell wie möglich zurückgelegt werden. Amateurfunkpeilen ist aber auch echter Amateurfunk. Der wesentliche Unterschied zwischen Amateurfunk und anderen Funkdiensten ist, dass Funkamateure ihre Geräte selbst bauen dürfen. Beim Amateurfunkpeilen werden fast alle eingesetzten Geräte noch selbst gebaut. Amateur Radio Direction Finding, ARDF, wie man diesen Sport international nennt, ist ein Bereich des Amateurfunks, bei dem sich der Selbstbau wirklich lohnt!

Jeder kann mitmachen !
Obwohl beim Amateurfunkpeilen spezielle Amateurfunksender eingesetzt werden, brauchen die Teilnehmer selbst nicht Funkamateure sein. Es geht also auch ohne Amateurfunkzeugnis. Auch das Alter spielt keine Rolle: Es gibt eine ganze Reihe von Familien, die Amateurfunkpeilen quer durch die Generationen betreiben - vom Enkelkind bis zum Opa.
Amateurfunkpeilwettbewerbe gibt es in verschiedenen Formen, von der Veranstaltung auf Vereinsebene bis zur Weltmeisterschaft - vom Sonntagsspaziergang bis zum Leistungssport.

Amateurfunkpeilen lernen
Möglichkeiten diese Sportart zu erlernen stellen JTA und Vereinsveranstaltungen dar. Veranstalter und Teilnehmer solcher Wettbewerbe sind gerne bereit unerfahrenen Teilnehmern die Peiltechnik zu erklären und anhand der vorhandenen Peilempfänger zu zeigen. Für den Anfänger ist es auch wichtig zu wissen, dass man um einsteigen zu können nicht im Besitz eines eigenen Peilempfängers sein muss, sondern dass bei solchen Veranstaltungen meist eine Vielzahl von Peilempfänger vorhanden ist, so dass man sich dort den benötigten Peilempfänger ausleihen kann.

 

Der Ablauf eines Wettbewerbs
Ob man das Amateurfunkpeilen nun als Leistungssport oder als Sonntagsspaziergang betreibt, der Ablauf ist größtenteils der gleiche: Mehrere, meist vier im Wald platzierte Sender senden abwechselnd im Minutentakt auf der gleichen Frequenz. In der ersten Minute sendet Sender 1 eine Minute lang, danach folgt Sender 2 in der zweiten Minute und so weiter bis zur fünften Minute ( 4 Sender 1 Minute pause ) in der das ganze wieder bei Sender 1 beginnt. Damit die Läufer aber nicht durcheinander kommen und vielleicht im Kreise laufen, geben die Sender verschiedene Funksignale, sogenannte Kennungen, im Morsecode aus: Sie besteht aus zwei langen Tönen - dem Morse-M - zwei langen Tönen - dem Morse-O drei lange Töne und ein weiterer Buchstabe und der Nummer des Senders in kurzen Tönen. Sender 1 hängt einen kurzen Ton an, Sender 4 eben vier. Diese Kennung wird während der ganzen Sendeminute lang ausgestrahlt, dann folgt der nächste Sender mit seiner Kennung, damit man die vier Sender auseinanderhalten kann.

                                             
Hörprobe:
    Sender 1 MO 1  Sender 2 MO 2  Sender 3 MO 3  Sender 4 MO 4
              Kompletter Durchgang mit allen Sendern MO 1-4

Die Strecke zwischen den einzelnen Sendern, dem Start und dem Ziel sind so gewählt, dass eine Laufstrecke von 6 bis 12 km zustande kommt. Je nach Alter und Klasse variiert sie .
Gestartet wird meist in Gruppen bis zu jeweils ein bis drei Teilnehmern im Abstand von fünf Minuten, einem Sendedurchgang aller vie Sender und 1 Minute pause. Man sucht sich zunächst einen der gehörten Sender aus und läuft in die angepeilte Richtung auf ihn zu. Je lauter er ist, desto näher ist man ihm auf den Pelz gerückt. Ist man ihm schon ganz nahe, dann kann man ihn womöglich auch sehen. Hört der Peilsender jedoch auf zu senden, so muss man sich entscheiden, was man bis zum nächsten Kennungsdurchgang des Peilsenders tun möchte. Man könnte in der Zwischenzeit zum Beispiel die anderen Sender in Ruhe anpeilen, oder man könnte auch den Senderstandort schätzen und auf Verdacht dorthin laufen. Die Erfahrung lehrt recht schnell, was zu tun ist.
Hat man nun einen Senderstandort ausfindig gemacht, so findet man dort eine kleine Lochzange, mit der man seinen Fund auf der Startkarte bestätigen muss, denn ohne diesen "Stempel" kann der Fund am Ziel nicht gewertet werden. Damit man den Senderstandort auch aus etwa 5 m Entfernung erkennen kann, ist dort ein rot - weiße Markierung         ( Band ) angebracht, die Lochzange befindet sich beim Fuchs.
Bei den meisten Wettbewerben ist ein Zeitlimit von 120 Minuten gesetzt .d.h. man muss, um gewertet zu werden, innerhalb dieses Zeitlimits zurückehren. Es gilt die Regel: "Ein Sender innerhalb des Limits zu finden ist besser als alle Sender außerhalb des Zeitlimits!" Daher sollte man sich nicht all zu sehr vom Jagdfieber anstecken lassen und rechtzeitig zum Ziel umkehren, auch wenn man nicht alle Sender gefunden hat. Am Ziel gibt der Läufer die Startkarte ab, die Zeiten werden festgehalten und nun beginnt die Auswertung, bei der natürlich der gewinnt, der in der kürzesten Zeit alle Sender gefunden hat. Jedoch ist die Mühe auch für die anderen nicht vergebens: Jeder, der Teilgenommen hat kann sich eine Urkunde die Wand hängen.

Die Amateurfunk Fuchsjagd ist in der Jugendarbeit problematisch da sie sehr vom Wetter abhängig ist. Man benötigt immer eine Ersatzveranstaltung wenn man die sie bei Regen nicht ausfallen lassen will oder kann.
 

 
   
       

 

 

              

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                         Startkarte

   
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